Essstörungen

Übergewicht - Warum Diäten nicht funktionieren können

Um zu erkennen, warum Diäten oft nicht funktionieren können, ist es wichtig, einige Grundlagen über das Gehirn zu erfahren. Das Gehirn kann in Bewusstsein und in Unterbewusstsein aufgeteilt werden.

Bewusstsein und Unterbewusstsein haben völlig unterschiedliche Aufgaben:
Während das Bewusstsein logisch und analytisch denken, planen und bewerten kann, handelt das Unterbewusstsein ausschließlich nach automatisierten Programmen, die durch unsere Eltern, Umgebung und Erfahrungen im Laufe des Lebens geprägt und erlernt wurden und uns das Leben leichter machen sollen. Unsere unbewussten Verhaltensmuster.

Zum Bewusstsein gehört auch noch unsere Willenskraft. Wenn Sie eine Diät durchführen, müssen Sie die ganze Zeit mit Willenskraft Ihr Essverhalten kontrollieren. Das kostet Energie und diese ist begrenzt. Eine erfolgreiche Gewichtsabnahme mit Willenskraft kann daher nur funktionieren, wenn dieser Energie nichts entgegensteht, gegen das sie ankämpfen muss.

Doch oft ist es so, dass im Unterbewusstsein von Übergewichtigen Programme vorhanden sind, bei denen Emotionen mit Essverhalten verknüpft sind. Diese Programme werden automatisch immer dann aktiviert, wenn sich der Betroffene nach dieser Emotion sehnt und dadurch ein Mangel der entsprechenden Emotion eintritt – das heißt, es kommt aus dem Unterbewusstsein ein Impuls zu essen (oder zu naschen), auch wenn man bereits satt ist. Dieser Impuls aus dem Unterbewusstsein kostet im Gegensatz zur Willenskraft aber fast keine Energie.

Es stehen sich also die Willenskraft, die ein hohes Maß an Energie, die jedoch begrenzt ist - und der Impuls aus dem Unterbewusstsein, der nur sehr wenig Energie benötigt, gegenüber. Die Energie der Willenskraft ist daher nach einer bestimmten Zeit aufgebraucht und die unterbewussten Prozesse bekommen die Oberhand – das heißt, Sie greifen zu Süßigkeiten oder essen einfach zu viel.

Ebenfalls spielen Ihre Gedanken und Gefühle eine große Rolle. Gedanken erzeugen Gefühle, die Impulse an Ihren Körper abgeben, die den Körper entsprechend reagieren lassen. Denken Sie, Essen oder Süßigkeiten führen zu einer Gewichtszunahme, wird der Impuls ausgesendet, wenn ich esse oder Süßigkeiten nasche, werde muss ich Gewicht zunehmen. Das macht der Körper dann sofort. Ein völlig anderer Impuls wird ausgesendet, wenn Sie denken, ich kann alles und so viel essen, wie ich will und bleibe schlank.

Der Verzicht auf bestimmtes Essen löst irgendwann Heißhungerattacken aus, die nicht mehr kontrollierbar sind. Deshalb ist es nicht sinnvoll, auf die "Dickmacher" komplett zu verzichten.

 

Wie abnehmen mit Hypnose funktioniert

Es muss verhindert werden, dass der Impuls aus dem Unterbewusstsein, der zum ungesunden Essverhalten drängt, aktiviert wird. Dazu müssen die Verknüpfungen von Emotionen mit Essen gelöst werden. Da die Gründe für diese Impulse für jeden Menschen individuell sind, kann auch abnehmen mit Hypnose nur individuell geschehen. Mit Hilfe von Hypnose kann der Hypnotherapeut direkt mit dem Unterbewusstsein des Klienten in Kontakt treten und kommunizieren. Dabei können Hilfe der Hypnose die auslösenden Situationen aufgelöst und bearbeitet werden, in denen das Unterbewusstsein des Betroffenen gelernt hat, Emotionen mit Essverhalten zu verknüpfen. Dadurch wird nachhaltig das Verlangen nach Süßigkeiten (z.B. Schokolade) und nach zu großen Mengen an Kalorien in Form von zu reichhaltiger Nahrungsaufnahme gemindert. Das Unterbewusstsein erlernt hierbei in einem nachhaltigen Prozess den einzig richtigen Weg, der zu einem anhaltenden Erfolg bei der Gewichtsreduktion führt: die dauerhafte Umstellung der Essgewohnheiten, ohne dabei jedoch das Gefühl zu haben, ständig auf etwas verzichten zu müssen, da das Verlangen nach Süßigkeiten bzw. überflüssigen Kalorien einfach nicht mehr da ist!

 

Messen Sie den Erfolg der Anwendung anfangs nicht an der Gewichtsabnahme, sondern messen Sie ihn an der Änderung von Ess- und Lebensgewohnheiten. Wenn sich diese ändern, folgt das Gewicht automatisch mit der Zeit. Hypnose ist kein Wundermittel und der Erfolg setzt Ihre Mitarbeit voraus. Anfangs kann es immer mal wieder vorkommen, dass Sie vor allem in belastenden Situationen versucht sind, in alte Ess- und Lebensgewohnheiten zurückzufallen. Das eigenverantwortliche Aufbringen der nötigen Disziplin, um einem Rückfall entgegenzutreten, ist daher wichtig für den Erfolg. Bei einer hypnotherapeutischen Behandlung werden jedoch auch Ihre Selbstdisziplin und Ihr Selbstbewusstsein gestärkt, so dass dies Ihnen effektiv dabei helfen wird, Ihr Ziel zu erreichen.

 

Magersucht (Anorexia nervosa)

Anorexia nervosa, auch Magersucht genannt, ist eine Essstörung, die durch das krankhafte Bedürfnis gekennzeichnet ist, Gewicht zu vermindern. Häufig sogar bis hin zur lebensbedrohlichen Unterernährung oder anderen schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. Magersucht hat die höchste Sterblichkeitsrate von allen psychischen Erkrankungen. Dieses Störungsbild betrifft vor allem junge Mädchen und Frauen, immer häufiger leiden aber auch Jungen und Männer darunter.

Oft steht der Wunsch nach übertriebener Schlankheit im Mittelpunkt, verbunden mit verzerrter Körperwahrnehmung und krankhafter Angst, an Gewicht zu zunehmen. Durch Verhaltensweisen wie extremes Hungern, übermäßige sportliche Betätigung oder der Einnahme von Abführ- und Entwässerungsmitteln versuchen die Betroffenen ihr Gewicht zu reduzieren, welches oft 25 Prozent oder mehr unter dem Normalgewicht liegt. Auch wenn bereits ein erhebliches Untergewicht vorliegt, empfinden sich Magersüchtige noch als zu dick. Sie können die eigene Figur nicht realistisch wahrnehmen. Aufgrund der Magersucht können sich pubertäre Entwicklungen verzögern. Bei Mädchen bleibt der Menstruationszyklus häufig aus, bei Jungen kann ein Libidoverlust eintreten. Das Verlangen nach Sexualität kann nachlassen oder es entwickeln sich sogar Ängste davor. Betroffene ziehen sich häufig von FreundInnen und Schulkameraden zurück.

Magersüchtige sind oftmals leistungsorientiert, leiden unter Versagensängsten und erleben die Kontrolle über ihr Gewicht als Erfolg. Diesen bewerten sie durch permanentes Wiegen. Obwohl sie das Essen vermeiden, beschäftigen sie sich dennoch ständig gedanklich mit Kalorienzählen und kalorienarmer Nahrungszubereitung. Viele Betroffene kochen gerne für andere und verleiten diese zum Essen. Andererseits weigern sie sich selbst an gemeinsamen Mahlzeiten teilzunehmen. Körpersignale wie Hungergefühl oder Müdigkeit werden von Magersüchtigen im Laufe der Zeit kaum noch wahrgenommenen.

Bei einer lang andauernden Magersuchterkrankung können in der Folge schwerwiegende körperliche Probleme auftreten, wie z.B. Störungen der Fruchtbarkeit, Haarausfall, Osteoporose, häufiges Frieren, Nierenschäden, Herz-Kreislaufstörungen, Ohnmachtsanfälle, Störungen im Magen-Darm-Bereich und Zahnschäden. Begleitet werden die körperlichen Anzeichen oftmals von psychischen Veränderungen wie z.B. depressiver Verstimmung oder selbstverletztendem Verhalten.

 

Hypnose bei Magersucht

Mit Hilfe der analytischen Hypnose steht die Bearbeitung der Ängste im Vordergrund. Die Angst vor Gewichtszunahme, Versagensängste und die Leistungsorientierung. Arbeit an der Verbesserung der Wahrnehmung der Körpersignale, an der Ablehnung der eigenen Weiblichkeit, an der Selbstliebe und Selbstwert. Gemeinsames Erarbeiten eines gesünderen Essverhaltens, damit nach und nach eine Gewichtszunahme erreicht werden kann.

 

Bulimie ( Ess-Brech-Sucht)

Kennzeichnend für die Ess-Brech-Sucht sind die wiederholten Episoden von Heißhungeranfällen oder „Essattacken“, bei denen die Betroffenen innerhalb kurzer Zeit unkontrolliert große Nahrungsmengen schnell verschlingen. Weil sie krankhafte Angst davor haben dick zu werden, folgen anschließend gewichtsreduzierende Verhaltensweisen wie z.B. selbst herbeigeführtes Erbrechen. Es können auch Abführmittel oder Entwässerungsmittel missbraucht oder Fastenkuren gemacht werden. Um eine Gewichtszunahme zu verhindern, wird häufig übermäßig viel Sport getrieben.

Menschen mit Bulimie streben nach einem perfekten Körper, denn darüber bestimmen sie maßgeblich ihr Selbstwertgefühl. Die Betroffenen haben eine falsche Vorstellung von ihrem Körper und neigen zu starken Gewichtsschwankungen. In der Regel sind sie normalgewichtig, können jedoch auch unter- oder übergewichtig sein. Zentrale Merkmale sind die Essattacken und das anschließende Erbrechen, die unterschiedlich häufig auftreten können. Der Heißhungeranfall wird oft geplant und heimlich durchgeführt. Die Betroffenen empfinden vor einem Essanfall Gefühle wie Isolation, Langeweile und inneren Leere. Gleichzeitig können Frustration, Angst oder Wut auftreten. Beide Merkmale (Essattacken und Erbrechen) können die Funktion haben, innere Spannungen abzubauen. Anschließend entstehen daraus Scham- und Schuldgefühle oder massive Selbstkritik.

Betroffene haben häufig ein geringes Selbstwertgefühl und leiden unter depressiven Verstimmungen. Möglich ist auch Missbrauch von verschiedenen Medikamenten oder anderen Substanzen.

Bei einer lang andauernden Bulimie Erkrankung können aufgrund des häufigen Erbrechens vielfältige Schäden auftreten: Verlust von Mineralien und Flüssigkeit mit der möglichen Folge von Herzrhythmusstörungen, im Extremfall bis zum plötzlichen Herztod, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, Verstopfung, Kreislaufstörungen, mangelnde Konzentration, Müdigkeit, Lustlosigkeit, innere Unruhe, Nierenschädigungen, Wassereinlagerungen.

Unmittelbare Folgen des Erbrechens sind außerdem: Zahnschäden (Karies), Schwellung der Ohrspeicheldrüsen, Verätzung des Rachens und der Speiseröhre, Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), Erschlaffung des Mageneingangs mit Sodbrennen.

 

Therapie mit Hypnose

Analytische Bearbeitung des geringen Selbstwertgefühles sowie Arbeit mit dem inneren Kind. Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers. Mit Hilfe der analytischen Hypnose werden Ängste, Wut, Frustration oder innere Leere bearbeitet. Abbau der inneren Spannungen. Vorhandene Schuld- oder Schamgefühle werden ebenfalls bearbeitet sowie Situationen, die zu Essattacken mit anschließendem Erbrechen führen.

 

Essattacken mit Kontrollverlust (Binge-Eating-Störung)

Binge-Eating-Störung, auch Essattacken mit Kontrollverlust genannt, ist eine Essstörung, die durch wiederkehrende Essanfälle gekennzeichnet ist, allerdings werden keine gewichtsreduzierenden Maßnahmen vollzogen. Aufgrund der Essattacken neigen die Betroffenen häufig zu Übergewicht. Wesentliches Kennzeichen der Binge-Eating-Störung sind wiederkehrende Essattacken bei denen die Betroffenen in kurzer Zeit große Nahrungsmengen mit dem Gefühl eines Kontrollverlustes verzehren. Im Unterschied zur Bulimie werden keine gewichtsreduzierenden Maßnahmen wie Erbrechen oder Abführmittelmissbrauch durchgeführt. Außerdem kommen Verhaltensweisen wie sehr schnelles Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl, Ekelgefühle und große Scham- und Schuldgefühle vor. Die Essanfälle treten im Durchschnitt an mindestens zwei Tagen pro Woche über 6 Monaten hinweg auf.

Ess-Süchtige habe das Gefühl für körperliche Sättigung völlig verloren. Sie essen häufig nicht nur zuviel, sondern auch unregelmäßig und falsch, d.h. sehr fett- und zuckerhaltig. Dadurch kommt es zu einer Vermehrung des Fettgewebes und in der Folge zu Übergewicht. Aufgrund der Schamgefühle wird oft alleine und heimlich gegessen. Essen ist für die Betroffenen keine Reaktion auf Hungergefühle, sondern vor allem eine Befriedigung von emotionalen Bedürfnissen, die ansonsten unerfüllt bleiben. Das übermäßige Essen ist ihr Weg, mit Ängsten, Überforderung, Ärger, Trauer, Wut, Zurückweisung, innerer Leere oder Einsamkeit fertig zu werden. Ess-Süchtige grübeln über ihr Gewicht und Diätversuche, haben jedoch oft das Gefühl, die Kontrolle über die gesamte Lebenssituation zu verlieren.

Bei einer lang andauernden Binge-Eating-Störung können in der Folge vielfältige körperliche Probleme auftreten, wie z. B. Müdigkeit, innere Unruhe, Herz- und Kreislaufstörungen, Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats, Störungen der Atemfunktionen, Schwangerschaftskomplikationen.

 

Therapie mit Hypnose

Bearbeitung der emotionalen Bedürfnisse, die durch das Essverhalten befriedigt werden, mit Hilfe der analytischen Hypnose. Bearbeitung der Scham- und Schuldgefühle, Ängste, Überforderung, Trauer, Wut, innere Einsamkeit oder innere Leere. Arbeit am Selbstwert und Kontrolle sowie Arbeit mit dem inneren Kind.