Es ist ein Gefühl, das man in Bezug auf seinen eigenen Wert hat. Ein Mensch der seinen eigenen Wert erkennt und schätzt hat ein gesundes Selbstwertgefühl. Ein Mensch der seinen eigenen Wert negiert und sich selbst für wertlos hält, hat ein schwaches Selbstwertgefühl.
Wie “bewertet” man sich selbst? Das ist sicherlich ein sehr subjektiver Prozess, und es gibt keine standardisierten Bewertungsgrundlagen. Wie man sich selbst bewertet wird vor allem beeinflusst durch den Eindruck, den man von seiner eigenen Persönlichkeit hat. Welche Situationen man wie gemeistert hat, wie es um die Beziehungen zu Mitmenschen bestellt ist, wie sehr man im Einklang mit seinen eigenen Werten lebt und viele andere Faktoren.
Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit
Ein Mensch der sich selbst als jemanden wahrnimmt, der Wert zu einer Gemeinschaft beisteuert, hat meist auch ein höheres Selbstwertgefühl. Ein Mensch der sich fühlt als sei er für sein eigenes Leben selbst verantwortlich fühlt sich auch imstande etwas an seinen Umständen zu ändern. Auch bedeutet dies, sich selbst anzunehmen – mit allen seinen Schwächen. Das heißt nicht, dass man sich mit dem zufrieden gibt was man erreicht hat und was man ist – es heißt vielmehr, sich nicht selbst durch negative Gedanken beeinflussen und herunterziehen zu lassen, weil man nicht perfekt ist.
Beziehungen zu Mitmenschen
Die Qualität Ihrer Beziehungen zu anderen Menschen beeinflusst stark wie Sie sich selbst wahrnehmen und schätzen. Menschen mit mangelndem Selbstwertgefühl ordnen sich oft unter, vermeiden Konflikte und geben schnell klein bei, wenn man sie konfrontiert. Es fällt ihnen schwer ihre Position im Leben zu vertreten. Menschen mit einem starken Selbstwertgefühl sind interessanterweise nicht jene, die ständig anderen überlegen sind und dies zur Schau stellen. Vielmehr sind es jene, die anderen als gleichwertige Individuen ansehen und behandeln.
Eigene Werte
Selbstwert ist teilweise genetisch, teilweise durch Erfahrungen bedingt. Hoher Selbstwert steht in Zusammenhang mit psychischer Gesundheit und Wohlbefinden. Personen mit hohem Selbstwert können oft schwer aufgeben. Die Fokussierung auf eigene Stärken kann auch die Bereitschaft zur persönlichen Weiterentwicklung reduzieren. Personen mit niedrigem Selbstwert neigen dagegen zu Selbstkritik. Sie sehen Ursachen für Misserfolge oder Fehler ursprünglich in der eigenen Person und erleben sich dadurch als wertlos. Niedriger Selbstwert ist dabei auf der einen Seite Ursache, auf der anderen Seite Folge von erlebten Misserfolgen und sozialen Belastungen.
Ein Mensch der im Einklang mit seinen eigenen Werten lebt hat ein stärkeres Selbstwertgefühl als jemand, der entgegen seiner eigenen Werte lebt. Ein Beispiel dafür könnte zum Beispiel ein Verkäufer sein. Berät er seine Kunden aufrichtig und ehrlich, und hilft Ihnen tatsächlich die für sie beste Entscheidung zu treffen, so handelt er im Einklang mit seinen Werten. Wenn er seinen Kunden jedoch nur etwas verkauft, um selbst eine Provision zu erhalten, so handelt er nicht im Einklang mit seinen Werten. Er mag sich selbst alle möglichen Erklärungen dafür zurechtlegen, warum er so handelt, und ist vielleicht sogar so überzeugend, dass er sich das oberflächlich legitimieren kann – im Grunde genommen jedoch weiß er, dass er sein eigenes Wertgefüge betrügt. Dies geht auf Kosten seines Selbstwertgefühls.
Selbstsicherheit, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein
Selbstsicherheit ist die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse und Rechte anzusprechen und zu erreichen ohne die Rechte und die Grenzen eines anderen zu verletzen. Niemand ist nun in allen Bereichen sozial kompetent oder sozial inkompetent. Vielmehr bezieht soziale Kompetenz auch Entwicklung bzw. Lernerfahrung mit sich, die letztlich zu mehr Selbstvertrauen bzw. einem stabilen Selbstwertgefühl führen kann.
Menschen unterscheiden sich einerseits hinsichtlich grundlegender Fähigkeiten zur Bewältigung als herausfordernd oder belastend erlebten Situationen. Dies gilt besonders im Kontakt mit anderen Menschen. Selbstbewusstsein entwickelt sich dabei durch Förderung von positiven Erlebnissen durch Lob und das Erreichen von vielen kleinen Erfolgserlebnissen.
Der Mensch hat eine Art Widerstandskraft, die es einem Menschen ermöglicht, negativen Einflüssen und Stressbelastungen im Alltag standzuhalten. So gelingt es vielen Menschen trotz Belastungen und ungünstigen Lebensumständen (wenige Kontakte, finanzielle Probleme, Erkrankungen oder Arbeitslosigkeit) dennoch ohne länger anhaltende psychische Störungen durch das Leben zu kommen. Andere Menschen wiederum haben eine einfach erhöhte Empfindlichkeit im Hinblick auf psychische Belastungen.
Von einem „guten Selbstwertgefühl“ spricht man, wenn jemand auf unterschiedliche Situationen flexibel, authentisch und unter angemessener Berücksichtigung der eigenen Bedürfnisse reagieren kann. Dementsprechend zeichnet sich ein „schlechtes Selbstwertgefühl“ dadurch aus, dass das bewusste situative Agieren und Reagieren durch unbewusste Selbstschutz- und Kontrollprogramme stark eingeschränkt wird.